Bielefeld, 27.08.2020: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen auch die Seidensticker Group vor immense Herausforderungen. Für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 (per 30.04.) rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von ca. 20 Prozent.
„Die Bekleidungsbranche ist von den Folgen der Corona-Krise in besonderer Weise betroffen. Derzeit können wir nicht abschätzen, wann sich der Markt stabilisiert, gehen aber davon aus, dass das Konsumverhalten über mindestens ein Jahr sehr zurückhaltend sein wird“, so Gerd Oliver Seidensticker, geschäftsführender Gesellschafter der Seidensticker Group.
Die Zukunft der Unternehmensgruppe soll mittels einer NRW-Landesbürgschaft gesichert werden. Die finanzierenden Banken unterstützen diesen Prozess partnerschaftlich seit Beginn der Corona-Krise. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen sieht sich das Unternehmen trotz allem dazu gezwungen, die derzeitige Kostenstruktur in den kommenden Monaten noch einmal konsequent anzupassen. Die erforderlichen Maßnahmen werden auch mit einem erneuten Personalabbau einhergehen müssen.
„Bereits vor Corona haben wir in vielen Bereichen damit begonnen, digitale Prozesse umzusetzen, angefangen bei der Kollektionserstellung bis hin zur Präsentation per virtuellem Showroom. Neben diesen Maßnahmen werden wir auch Serviceleistungen zum Teil outsourcen und uns somit wesentlich schlanker aufstellen“, erklärt Dr. Silvia Bentzinger, CEO der Marke Seidensticker.
Insgesamt handelt es sich um knapp 60 betriebsbedingte Kündigungen am Standort Bielefeld. Weltweit beschäftigt die Gruppe damit rund 2.300 Mitarbeiter/innen. Neben dem Beschaffungsbüro in Hongkong und den vier eigenen Produktionsstätten in Vietnam und Indonesien wird Seidensticker für das Headquarter auch zukünftig am Standort Bielefeld festhalten. Der Fokus der Unternehmensgruppe wird weiterhin auf der Marke Seidensticker sowie dem Private Label Geschäft liegen.
Sämtliche geplanten Maßnahmen wurden dem Betriebsrat bereits vorgestellt. Umfängliche Beratungen und Verhandlungen mit diesem und der zuständigen Gewerkschaft unter Einbeziehung aller rechtlichen und sozialen Parameter sind bereits erfolgt und mit dem gemeinsamen Ziel eines sozialverträglichen
Personalabbaus abgeschlossen worden.
„Wir bedauern zutiefst, dass die Geschehnisse der vergangenen Monate diese Maßnahmen unumgänglich machen. Als Familienunternehmen fallen uns diese Entscheidungen besonders schwer – jedoch sind sie zwingend notwendig, um die Zukunft unseres Unternehmens zu sichern“, so Frank Seidensticker, geschäftsführender Gesellschafter der Seidensticker Group.